Der Gelenkverschleiß (Arthrose) ist eine der häufigsten und gleichzeitig belastendsten degenerativen Erkrankungen. Für den Betroffenen bedeutet dies oft starke Schmerzen und eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Belastbarkeit.

Die Oberfläche des Knorpels wird rauh und verliert an Elastizität. Die Gelenkflüssigkeit wird dünnflüssig und hat nur noch eine schlechte „Schmierwirkung“. Es kommt zu entzündlichen Veränderungen im Gelenk. Die Arthrose ist eine fortschreitende Verschleißkrankheit und nicht heilbar.

Im fortgeschrittenen Stadium hilft oft nur noch der Einsatz eines Kunstgelenkes (Endoprothese).

Klassische Arthrosetherapie

Bei der Behandlung der Arthrose und ihrer Folgen steht die Schmerzlinderung im Mittelpunkt. Dazu stehen uns verschiedene bewährte „klassische“ konservative Therapieformen zur Verfügung, die einzeln, meistens aber in Kombinationen Anwendung finden:

Moderne Arthrosetherapie

Zusätzlich zu den „Klassikern“ ist es durch moderne Therapieverfahren möglich, die Mechanik des erkrankten Gelenkes entscheidend zu verbessern, und den noch vorhandenen Knorpel widerstandsfähiger zu machen. Mit dem Einbringen dieser Substanzen wird im Gelenk ein Kreislauf positiver Effekte in Gang gesetzt.

Hyaluronsäure

Seit ca 30 Jahren steht uns mit diesem Medizinprodukt eine Art künstliche Gelenkflüssigkeit zur Verfügung. Sie wird in das erkrankte Gelenk gespritzt. Durch die besonders vernetzten Moleküle besitzt diese Substanz vergleichbarer Gleiteigenschaften wie die menschliche Hylaluronsäure und kann dadurch den Arthroseschmerz vermindern.

Die zu erwartenden Effekte sind:

  • Linderung der entzündlichen Schleimhautrektion
  • Effektive Schmerzreduktion
  • Wiederherstellung oder Verbesserung der Beweglichkeit
  • Verringerung zusätzlicher Schmerzmitteleinnahme
  • Verbesserung des mechanischen Gelenkschutz

Diese Therapie ist für schmerzhafte Arthroseformen vorgesehen. Besonders bewährt haben sie sich bei der Arthrose des Kniegelenks (Gonarthrose) und des Hüftgelenkes (Coxarthrose), aber auch bei Schultererkrankungen (Omarthrose), Sprunggelenksverschleiss und Arthrosen kleiner Gelenke wie z.B. des Großzehengrundgelenkes, Hand- und Daumensattelgelenkes.

Die Hyaluronsäure-Therapie* erfolgt in der Regel mit 5 Injektionen in das erkrankte Gelenk. Der Abstand zwischen den Spritzen sollte eine Woche betragen.

*Nicht alle Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Behandlung.

PRP (Platelet Rich Plasma- Throm­bozyten­präparat)

Ein neues Verfahren ist die Gewinnung von Plasma zur Injektion aus Eigenblut: Hierbei wird aus einer Armvene Blut entnommen und in einer speziellen Zentrifuge das Plasma von den übrigen Blutbestandteilen getrennt. In diesem Plasma sind hochkonzentriert Thrombozyten (Blutplättchen), sowie viele Wachstumsfaktoren, welche die Entzündung im Gelenk hemmen und Heilungs- und Aufbauprozesse im geschädigten Gelenkknorpel anregen können.

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Arthrosebehandlung - Platelet Rich Plasma- Thrombozytenpräparat - PRP

In idealer Weise kombiniert man Hyaluronsäure und PRP (Platelet Rich Plasma) in der neuen Hybridspritzenmethode der Firma Regenlab. Die Behandlung wird im Abstand von 1 bzw. 6 Monaten durchgeführt und verspricht eine deutliche Besserung der Schmerzen bei den Arthrosegraden I-III.

Am Tag der Injektion sollte das betroffene Gelenk geschont werden. Da es zu einer vorübergehenden schmerzhaften Schwellung des Gelenkes kommen kann, ist eine Eisauflage sinnvoll. In seltenen Fällen sind Allergien möglich. Falls eine Eiweißallergie bekannt ist, sollte dies mit dem Arzt besprochen werden.

Da es sich um eine Injektion in ein Gelenk handelt, ist ein besonders gründliches Vorgehen erforderlich, um die Gefahr einer bakteriellen Gelenkentzündung mit seinem zerstörenden Einfluss auf das Gelenk auf ein Minimum zu reduzieren. Da bei jeder Injektion lokale Blutungen und Blutergüsse auftreten können, darf man diese Injektionen nicht bei Patienten durchführen, die blutverdünnende Medikamente (z. B. Marcumar o. ä.) einnehmen.

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